Digitale Lernkultur 4.0

Digitale Lernkultur 4.0

„Sie können im Bruchteil einer Sekunde eine Nachricht rund um die Welt senden. Aber es kann Jahre dauern, bis sie von der Außenseite eines Menschenschädels nach innen dringt.“

Digitale Lernkultur 4.0: Eine „alte Sau“ wird neu angestrichen und durch die Medien getrieben. Gilt das auch für die sogenannte „digitale Lernkultur? Verändert Digitalisierung unsere Lernfähigkeit?

Robin Cyrnik, Experte für Changemanagement meint:

Die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche ermöglicht den schnellen Zugriff auf Wissen überall zu jeder Zeit.

Damit ist jedoch noch kein Lernen realisiert. Gehirnphysiologische und lernpsychologischen Erkenntnisse und Methoden werden nicht neu erfunden. Das Gehirn des Menschen hat sich in den letzten 10000 Jahren anatomisch kaum verändert. Menschen sind noch genauso instinktiv und emotional gesteuert wie in der Steinzeit. Gehirnphysiologische und lernpsychologische Erkenntnisse und Methoden bleiben für uns Menschen auch in Zukunft weiterhin gültig. Im Gegensatz dazu werden künstliche Intelligenzen unser Leben sehr bald und schnell disruptiv verändern.

Die Chance liegt in der Verbindung von jahrtausendealten Lernpraktiken (z.B. Lernen am Modell) und „neuem“ Lernen (z.B. Webinars), wodurch eine neue Qualität von Lernen und Entwicklung des Menschen entstehen kann.

Die Rollen des Lehrers, Ausbilders, Trainers und Coachs werden neu akzentuiert und modifiziert. Der einstige Vermittler von Wissen wird zum „Navigationsexperten“ und zum „Ermöglicher“ und Begleiter von Lernprozessen. Die Führungskraft als Coach und erster Personalentwickler muss weniger selber tun und dafür mehr das Verlangen bei seinen Mitarbeitern wecken etwas zu tun.

Das selbstgesteuerte Voneinander und miteinander Lernen (Soziales Lernen) wird dadurch immer mehr an Bedeutung gewinnen. Es werden neue Lernkulturen in den Unternehmen entstehen und die „Learning Company“ wird viel realistischer als bisher.

Das Konzept des „Agilen Managements“ antizipiert dies bereits und Führungskräfte sind gefordert mehr in die Rolle des Moderators zu wechseln. In Zeiten der schnellen fast food Information muss die Führungskraft dafür sorgen, dass alle im Team zu Wort kommen, auch die langsamen und stillen Denker. Nach wie vor ist der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg jedoch eine gute Beziehungsbasis, also Vertrauen und Respekt zwischen Führungskraft und Mitarbeiter.

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, wie Sie die kollektive Intelligenz eines Teams steigern können und nach welchen Gesetzmäßigkeiten Teamarbeit erfolgreich wird, freuen Sie sich über unseren nächsten Beitrag. Oder schicken Sie uns eine Mail unter hallo@audemagna.com.