Transferstärke-Methode statt „Happy Sheets“

Wie Sie mit 10 Minuten Aufwand den Lerntransfer sicherstellen

Führung, Kommunikation, Verkauf – das sind zentrale Schulungsthemen in den Unternehmen. Nur gibt es dabei einen Haken: Teilnehmer setzen bekanntermaßen nur wenig bis gar nichts des Gelernten um. An diesem Punkt setzt die Transferstärke-Methode an, die auf der Basis von rund 2.500 Probanden entwickelt wurde. Sie macht die Stellschrauben für den erfolgreichen Lerntransfer bei den Teilnehmern sichtbar und fördert gleichzeitig die Selbstverantwortung für das Lernen.

Gehören Sie auch zu denen, die nach einem Training ihren Teilnehmern einen Zufriedenheitsbogen – auch gerne „Happy Sheet“ genannt – in die Hand drücken? Die meisten Unternehmen tun dies. Und die große Hoffnung dabei ist, dass eine hohe Zufriedenheit mit dem Trainer und den Inhalten zu einer nachhaltig wirksamen Umsetzung des Gelernten führt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es so schön. Denn eigentlich ist weithin bekannt, dass Zufriedenheit nicht gleich Lerntransfer bedeutet.

Seit rund 10 Jahren rangiert laut den SCIL-Trendstudien das Thema „Bildungsmaßnahmen transferförderlich gestalten“ unter den Top 3 der Herausforderungen für Personalentwickler. Dabei werden alle zwei Jahre rund 150 Bildungsverantwortliche aus verschiedensten Unternehmen befragt. Aber richtig getan hat sich in den letzten 10 Jahren nichts. Sonst wäre das Thema nicht mehr auf der Agenda.

Nach wie vor sind ein- bis zweitägige Seminare und Trainings mit einem Anteil von über 60 Prozent das beliebteste Weiterbildungsformat und dabei die Schulung sozialer Kompetenzen das Top Thema, wie die Ergebnisse der managerSeminare-Trendstudie Weiterbildungsszene Deutschland 2015 belegen. Befragt wurden hierzu 1.018 Trainer, Coaches und Weiterbildungsanbieter. Und das sind genau die Themen und Trainingsformate, die erwiesenermaßen keine gute Umsetzungsquote mit sich bringen.

Aber: Warum hält sich diese Trainingspraxis so hartnäckig wie die Pickel bei einem Teenager?

Weil der Trainer als Supermann angesehen wird, der gutgelaunt bei Morgenröte in die Seminarräume einfliegt und alles richten wird. Er entzündet Menschen – selbst die, die lustlos und mit glasigem Blick im Stuhlkreis sitzen. Sei es, weil der Chef sie geschickt hat oder das Ganze nach Arbeit und nicht nach Incentive riecht. Nach den Einwirkungen der Trainerkoryphäe – so die Annahme – geht der Teilnehmer erhellt und frohen Mutes an seine Arbeit und setzt um, dass einem die Freudentränen kommen.

Doch wenn es nur das wäre: Viel schlimmer ist die unausgesprochene Annahme, dass alle erwachsenen Mitarbeiter eines Unternehmens eine hohe Lern- und Veränderungsfähigkeit besitzen und daher hervorragend in der Lage sind, selbstgesteuert zu lernen. Also: Sich nach einem Seminar zum Weiterlernen zu motivieren, nachzuarbeiten, sich gegebenenfalls Hilfe zu holen, wenn es nicht klappt, sich Übungs- und Anwendungsmöglichkeiten zu suchen und wie ein Piranha im Blutrausch solange am Ball zu bleiben, bis neues Wissen oder neue Fertigkeiten wie selbstverständlich im Arbeitsalltag umgesetzt sind.