PictureTalking®

Bilder sind Klebstoff für das Gehirn!

Denken Sie jetzt nicht an einen rosa Pudel!

Na, woran haben Sie gerade gedacht? Etwa an einen rosa Pudel? Unser Gehirn kann das Wörtchen ´nicht´ nicht verarbeiten. Zumindest dann nicht, wenn es gleichzeitig mit einem Bild gefüttert wird. Bilder gab es schon lange bevor Sprache oder Schriftzeichen erfunden wurden. Bilder haben deshalb immer Vorfahrt.
Genau diese Fähigkeit des Gehirns nutzt die neuartige Technik PictureTalking®. Es bringt das Kopfkino des Zuhörers in Gang, indem es mit Worten Bilder in den Köpfen erzeugt.

Das Ziel eines jeden Redners ist, dass das Gesagte bei allen Anwesenden ankommt und verstanden wird. Vortragende versuchen jedoch häufig möglichst viele Informationen und Fakten unterzubringen. Zu viele Informationen überfordern die Zuhörer, woraufhin diese abschalten und das Gesagte nicht mehr aufnehmen wollen oder können. Um die Zuhörer nicht zu langweilen, gilt es also die Fakten und Informationen so zu verpacken, dass zum einen die Aufmerksamkeit des Gegenübers gewahrt wird und dass er sich zum anderen auch danach noch an die Aussagen des Vortrags erinnern kann.
Picture Talking® stellt Informationen oder abstrakte Begriffe bildlich dar. Durch gezielte Wortwahl entstehen Bilder in den Köpfen der Zuhörer. Genaugenommen heißt „einen Gedanken verbildlichen“ nichts anderes, als ihn sprachlich so herzurichten, dass das Publikum anschließend „im Bilde“ ist. Hierzu sind alle Sprachen der Welt hervorragend ausgerüstet. Denn jede Sprache birgt in sich einen riesigen Fundus an Bildern.
Bilder vereinfachen die Information für den Zuhörer. Man geht davon aus, dass Bilder einen höheren Stellenwert in der kognitiven Akzeptanz haben als Fakten. Unser Gehirn kann also besser mit Bildern umgehen, als mit Fakten oder Informationen. Bilder – auch gesprochene oder geschriebene – können schneller verarbeitet werden und bleiben haften. Dieses Phänomen wird auch „picture superiority effect“ genannt.
Außerdem aktivieren Bilder primär die rechte Gehirnhälfte. Der rechten Seite unseres Gehirns wird die Beherbergung unserer Gefühlswelt zugeschrieben. Bilder, die den rechten Teil unseres Gehirns ansprechen, können also eine Rede spannend, vergnüglich und zuhörenswert machen, weil sie die Fähigkeit besitzen, Gefühle in uns auszulösen. Auch umgekehrt bleiben Bilder besonders lange in Erinnerung, die mit starken Emotionen verbunden sind. Sehr viele Menschen können sich bis ins hohe Alter an einen Lehrer aus der Schulzeit erinnern, der besonders ungerecht war. Man erinnert sich häufig noch erstaunlich präzise an Aussehen, Tonlage der Stimme, ja sogar an den Geruch.

Um Bilder in den Köpfen der Zuhörer entstehen zu lassen, werden häufig Metaphern und Analogien benutzt. Sucht jemand zum Beispiel vergeblich nach Irgendetwas, spricht man von der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Der Zuhörer kann sich so bildlich vorstellen, wie aussichtslos diese Suche ist.
Der ehemalige Politiker Klaus Kinkel verwies auf eine Übereinstimmung zwischen der Politik und dem Steilwandfahren. „Man muss ständig Vollgas geben. Wer bremst, stürzt ab.“ Metaphern und Analogien vergleichen Unbekannte oder schwer verständliche Begriffe mit etwas Bekanntem oder Verstandenem. Jeder kann sich bildlich vorstellen, wie ein Motorrad abstürzt, wenn es die Drehzahl verringert oder gar abbremst. Metaphern und Analogien verstärken also die Wirkung des Gesagten und prägen sich besser ein.

Wir Menschen neigen oft zu Übertreibungen; und diese kommen nicht bei jedem gut an. In der Comedy jedoch werden Übertreibungen bewusst genutzt um das Publikum zum Lachen zu bringen. Entspricht etwas nicht ganz der Norm, übertreibt man es mit einem besonders absurden Bild. Hat also zum Beispiel jemand zu groß geratene Füße, könnte man sagen: „Er hat eine Schuhgröße, damit könnte er eigentlich auch ohne Skier bei der Vierschanzentournee mitspringen.“ Bei vielen Reden, kann eine witzige Übertreibung für Abwechslung und Entspannung sorgen.

Nicht umsonst sagt man, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Jedoch bedeutet das nicht, dass man Bilder „auf Biegen und Brechen“ einsetzen sollte. So zum Besipiel nicht: „Ein gut trainierter Wachhund kann eine Waffe sein. Alles was er tut hat Hand und Fuß!“ Auch das ist nicht schön: „Auch einem guten Komponisten kann man keine Ohrwürmer aus der Nase ziehen!“ Sinnvoll ist es nur dort, wo diese auch mit einer Verbesserung des Textes hervorgehen. Vermeiden sollte man Bilder auf jeden Fall dort, wo sie eher Missverständnisse hervorrufen, als Klarheit zu schaffen. Helmut Kohl lies einmal in einer Rede den folgenden Satz verlauten: „Das ist eine Politik, die auf dem Tellerrand des morgigen Abend steht.“ Der geneigte Zuhörer war nach dieser Metapher eher verwirrt, als dass sie ein bleibendes Bild entstehen ließ. Man sollte also bei Sprachbildern immer darauf achten, dass diese klar und verständlich für die Zuhörer gewählt sind. An richtiger Stelle eingesetzt, bleiben die Botschaften, die so vermittelt werden, haften. Und zwar am richtigen Ort: im Gedächtnis der Zuhörer, und sie wirken wie Klebstoff im Gehirn.

Anhand der Beispiele lässt sich somit feststellen, dass die Kunst in Bildern zu sprechen gleichbedeutend ist mit dem Wandeln auf dem schmalen Grat zwischen Kennen und Können. Es braucht mehr dazu als nur das unbedarfte Rezitieren auswendig gelernter Worthülsen. Denn, wie schon Einstein feststellte: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Doch lassen wir einmal das Dorf in der Kirche. Solche Fehlgriffe, wie anhand der Beispiele gezeigt, müssen nicht passieren. In Bildern reden ist gar nicht so schwer. Denn die Technik einer bildhaften Sprache ist nicht nur erlernbar. Es entsteht bei bewusstem Einsatz passender Analogien und Metaphern im Laufe der Zeit eine regelrechte „Bilderlust“ mit extremem Suchtcharakter.